#24 Johnston Canyon
Heute haben wir einen vollen Tag in Banff zur Verfügung. Aber die Wettervorhersage lässt Schlimmes befürchten, max. 12 Grad und Regen.
Trotzdem packen wir nach dem Frühstück unsere Siebensachen und machen uns auf den Weg zum Johnston Canyon beim Bow Valley Parkway. Wir sind kurz nach 10 Uhr dort und können tatsächlich noch den letzten freien Parkplatz direkt vor dem Trail-Eingang ergattern.
Das Wetter hat auf der Hinfahrt sogar aufgeklart, es ist zwar immer noch kalt, aber der Regen scheint sich vorerst noch zurück zu halten. Wir laufen los und schnell stellt sich heraus, dass der Johnston Canyon eigentlich die kanadische Variante der Aareschlucht ist.
Wir laufen den Stegen entlang und können immer wieder die wilden Wassermassen bestaunen, welche sich ihren Weg durch die Schlucht gegraben haben und wieder und wieder über Felsen herabfallen.
Nach ca. 2 km ist das Ende der Schlucht erreicht, danach geht es weitere 3.5 km den Berg weiter hinauf zu den Ink Bassins. Diese Becken heissen so., weil sie von unterirdischen Quellen gespiessen werden, welche in diesen Becken nach oben drücken. Diese Becken haben nämlich tatsächlich keinen Zufluss, sondern nur einen Abfluss. Und Ink (Tinte) deswegen, weil die einen Bassins eine grüne Farbe haben und die anderen eine hellblaue. Diese liegt daran, wie schnell das Wasser nach oben drückt und Sedimente aufwirbelt.
Isabelle ist fast nicht mehr zu halten und möchte das Tal bzw. die Hochebene eigentlich noch weiter nach hinten wandern. Aber ich bin dagegen, es verirren sich nicht mehr viele Touristen nach hier hinten und nach den Bassins ist nur noch für die Unermüdlichen. Und wir sind schliesslich immer noch unbewaffnet, Stichwort „Bärenspray is sold out“. Denn auch hier hatte es am Anfang des Trails mehr als ein Warnschild wegen den Bären.
Also kehren wir (Isabelle unter stillem Protest) um und sind um 15.30 Uhr wieder auf dem Parkplatz (YES, we survived! 🐻)
Kaum im Auto drin, kommt von Isabelle die Frage, wie weit es denn zum Peyto Lake sei. Diesen hatten wir eigentlich gestern auf dem Programm, aber dafür hatte die Zeit nicht mehr gereicht. Ok, vom Johnston Canyon zum Peyto Lake sind es ca. 45 Min zu fahren. Also los, und schon sind wir wieder auf dem Highway und biegen bald darauf auf den Icefields Parkway in Richtung Jasper ab.
Eine eindrückliche Landschaft mit Hügeln und Seen liegt vor uns, begleitet von Sonnenschein. Ja, wir haben tatsächlich den ganzen Tag die Sonne geniessen dürfen.
Beim Peyto Lake nehmen wir vom Parkplatz den Fussmarsch zum Viewpoint in Angriff und werden mit einer malerischen Aussicht belohnt!
Auf dem Rückweg nach Banff muss dann noch ein Halt beim Bow Lake drin liegen, so dass wir schlussendlich schon fast wieder in den Stress kommen, damit wir unserer Restaurant für das Nachtessen um 19.15 Uhr pünktlich erreichen. Schliesslich wollen wir nicht verschwitzt und dreckig dort auftauchen, also vorher noch kurz ins Hotel, duschen, umziehen und dann los. Diesmal mit Regenschirm, in Banff hat es jetzt tatsächlich angefangen zu regnen und das Thermometer zeigt 6 Grad.