#16 Auf dem Landweg
Heute morgen mussten wir unser Zuhause der letzten 11 Tage in Vancouver verlassen. Um 8.20 Uhr erhalten wir den Aufruf für das Disembarking und alles geht Ruck-Zuck. Maximal 10 Minuten später sitzen wir bereits im Taxi in Richtung Vancouver Airport um dort unser Mietauto 🚙 für die nächsten 10 Tage zu fassen.
Der Taxi-Driver fährt uns direkt vor die Tür der Autovermietung. Hier stehen wir nun; nichts mehr mit «Rund-um-Sorglos-Service», welchem wir auf dem Schiff geniessen durften. Es war wirklich alles von A bis Z perfekt!
Aber genug geträumt und in der Vergangenheit geschwellt, jetzt müssen wir wieder selber „anpacken“. Und werden heute auch gleich auf den harten Boden der Realität zurückgeholt. Wenn man nicht alles 10x selber kontrolliert, sondern denkt, die wissen schon, was sie tun, ist man(n) am Schluss wieder der „Gelackmeierte“. Also, was ist passiert?
Zuerst mal gar nichts; wir hatten sogar die Qual der Wahl bzw. durften auf dem Parkplatz aussuchen, ob wir den Mazda CX-5 oder den VW Tiguan Allspace haben wollen. Wir haben uns für den Mazda entschieden, das Gepäck verladen, uns eingerichtet… Außenspiegel einstellen, Innenspiegel einstellen, Fahrersitz einstellen, …. ich sagte Fahrersitz einstellen… mmhhh. Wieso lässt sich der Fahrersitz nicht nach vorne bewegen? Isabelle schaut mich nur skeptisch an und meint «Du „Döffi“ musst halt den Hebel unter dem Sitz nach oben ziehen und dann geht das schon» … ja klar, wenn da ein Hebel wäre. Im Gegensatz zum Beifahrersitz ist meiner nämlich elektrisch, ätschii-bätsch 🥳, aber mit dem Schalter für die Sitzverstellung tut sich absolut nichts.
Isabelle steigt aus und holt den Angestellten, welcher uns das Auto zugeteilt hat. Ich sehe schon seinem Blick an… „einfach zu doof, diese Touris…“. Er setzt sich rein, drückt den Schalter, zieht eine Augenbraue hoch, versucht es nochmals und meint dann: „Ok, then take the next car in front of you“.
Gleiches Modell, andere Farbe. Kein schönes Blau mehr, sondern einfach nur Schwarz. Aber gut, spielt ja keine Rolle.
Also, alles Gepäck wieder ausladen und beim vorderen Mazda wieder einladen. Endlich sind wir fahrbereit. Ein Druck auf die Funktion „Navigation“ und die Meldung „Please insert navigation sd card“ wird uns angezeigt. Wir teilen dies bei der Ausfahrt aus dem Gelände mit; der Angestellte meint nur „this is a car without GPS…“. Ah, ok, aber bestellt und bezahlt hatten wir eigentlich ein Auto mit GPS. Aber was soll’s, wir haben ja auf unserem Handy eine Navigations-App. Damit und mit dem integrierten Apple CarPlay im Mazda kriegen wir die Navigationsanzeige sogar auf das grosse Display im Auto.
Wir verlassen den Flughafen und steuern in Richtung Whistler. Die Strecke führt uns direkt durch die Downtown von Vancouver, aber im Vergleich zum hektischen Verkehr in den Schweizer Städten ist die Durchfahrt durch Vancouver ein richtiger Kindergeburtstag. Nach gut 40 Minuten sind wir auf der anderen Seite der Bucht und fahren dem Sea to Sky Highway entlang. Etwa auf der Hälfte der Strecke sieht Isabelle auf der rechten Seite des Highways eine Seilbahn und meint „Dort will ich hinauf!“.
Ok, also scharf bremsen und rechts und auf den Parkplatz der Seilbahn abfahren. Wie sich später herausstellt, gerade noch zur richtigen Zeit. Denn 10 Minuten später wird der Parkplatz rappelvoll sein.
Wir fahren mit der Gondel hoch auf den Berg und marschieren nach der Überquerung einer Hängebrücke zwei Trails ab.
Apropos Hängebrücke: ich weiss nicht, wie jemand auf die Idee kommen kann, mit einem Kinderwagen diese Hängebrücke überqueren zu wollen, wenn der Kinderwagen beinahe so breit wie die Brücke ist und auch noch Leute entgegen kommen. Auf jeden Fall hat sich diese Person viele Freunde auf der Brücke gemacht.
Nach gut 3 Stunden verlassen wir den Berg wieder und fahren das letzte Stück nach Whistler. Das Hotel ist dank Navigation schnell gefunden; die Tiefgarage ist dann wieder eine Herausforderung. Sehr schmale Parkplätze und sehr grosse Autos. Aber was nicht passt, wird passend gemacht.
Whistler hatten wir gar nicht mehr so gross in Erinnerung. Die Stadt ist ein richtiges «El Dorado» für Downhill-Biker geworden.
Am Abend dinieren wir sehr sehr sehr gut im Restaurant Il Caminetto; gefunden haben wir das Restaurant über Google und die Bewertungen waren nicht gelogen: Es war wirklich ausgezeichnet!
Ach ja, da war doch noch was mit „Wenn man nicht alles 10x selber kontrolliert…“
Wir haben heute Abend festgestellt, dass die Autovermietung den Additional Driver (Isabelle) nicht in den Mietvertrag aufgenommen hat, obwohl ich dem Angestellten bei der Autovermietung beide Führerausweise gegeben habe und wir bei der Bestellung den Zusatz „Additional Driver“ drin hatten.
Wir versuchen nun, über unser Reisebüro den Zusatz-Eintrag noch zu erhalten, damit Isabelle auch fahren darf. Die Mietwagen-Firma hat leider in ganz British Columbia keine weitere Vermietstation (ausser im Raum Vancouver); sonst hätten wir dies gleich selber vor Ort hier in Whistler geklärt. Mal schauen, was da noch rauskommt.
Gute Nacht