#06 Valdez
Wir sind um knapp vor 7 Uhr schon wieder wach. Ein Blick aus dem Fenster zeigt, wir fahren bereits in die Bucht bzw. den Hafen von Valdez ein. Auffallend ist die Industrieanlage đ am Ufer, welche (wie wir spĂ€ter erfahren), die Endstation der Trans-Alaska-Pipeline ist, die hier in Valdez endet. Und da war doch auch mal etwas mit der Exxon Valdez?
Die Uhr lĂ€uft, also schnell unter die Dusche, der Ausflug âBest of Valdezâ startet bereits um 9 Uhr.
Wir beschliessen, fĂŒrâs FrĂŒhstĂŒck trotzdem ins bediente Restaurant Atlantide zu gehen und bereuen unsere Wahl nicht. In geruhsamer AtmosphĂ€re genieĂen wir das FrĂŒhstĂŒck und machen uns anschliessend fĂŒr den Ausflug bereit.
Auf dem Pier steht schon der Tourbus đ bereit, in welchem wir fast ganz hinten noch ein PlĂ€tzchen finden. Das Wetter ist erstaunlich schön, die Sonne âïžscheint und lĂ€sst die teilweise kĂŒhle Brise schon fast vergessen.
Kurz nach der Abfahrt sehen wir am Rande des Highways auch schon den ersten BraunbĂ€ren im GebĂŒsch verschwinden; fĂŒr ein Foto reicht es leider nicht. Der erste Halt (mitten in der Pampa) ermöglicht es, ein paar Fotos von der Bucht sowie der Berglandschaft rund herum zu schiessen. In der Ferne zeigen sich AuslĂ€ufer eines Gletschers. Wir fahren kurz darauf weiter, es geht zu einer Lachs-ZĂŒchterei. Im Fluss, welcher in die Bucht fliesst, sehen wir Lachse đ entgegen dem Strom schwimmen und sind aber auch schockiert, wie viele tote Fische hier ĂŒberall liegen. Das hatten wir nicht erwartet.
Hunderte von Seemöwen vervollstĂ€ndigen die Kulisse; wir laufen weiter in Richtung der ZĂŒchterei-Becken. Doch was ist da am Strand? Liegt da etwas Braunes im Wasser, ein Kadaver? NEIN, es ist ein Seelöwe đŠ, welcher sich ein paar Leckerbissen (Lachse) aus dem Wasser fischt und sich anschliessend ausgiebig am Kopf kratzt (es sieht zumindest so aus).
Und weiter geht es. Kurz nach der Abfahrt im Bus ein âAufschreiâ, erneut sichten wir einen BraunbĂ€ren am Strassenrand. Es wird hektisch, jeder will ein Foto schiessen; der Bus neigt sich bedenklich auf die rechte Seite, kippt schon fastâŠ. und dem BĂ€r wird die Aufmerksamkeit zu viel und er flĂŒchtet den Hang hinauf in den Wald.
Ok, dann fahren auf dem Highway halt weiter bis an die Bezirksgrenze von Valdez (verfahren ist hier gar nicht möglich, es gibt nur einen Highway und dieser endet in Valdez) und stoppen wieder. Hier an der Bezirksgrenze beginnt der Valdez Eagle Trail, welcher zu Zeiten des Goldrausch’s angelegt worden ist. Viel zu sehen gibt es aber ausser dem Schild mit dem Hinweis auf den Trail nicht und wir steigen wieder in den Bus ein. ZurĂŒck geht die Fahrt nach Valdez, wo wir nach ca. 3 Stunden wieder am Pier beim Container-Terminal eintreffen.
Und nun, man rechne. Gestartet hat die Tour um 9 Uhr, gedauert hat sie 3 Stunden und das Schiff fĂ€hrt um 17 Uhr in Valdez wieder ab. Man muss also nicht Sherlock Holmes sein, um zu wissen, dass es fĂŒr Frau Hoppen ganz sicher nicht auf’s Schiff zum Faulenzen geht. Nein, es geht⊠genau, mit dem Shuttle Bus in die Downtown von Valdez.
Downtown? đ€Ł đ€Ł đ€Ł
Ich sagâs jetzt mal so. Valdez hat in etwa die Grösse von Windlach und stellt Euch jetzt mal vor, ein Kreuzfahrtschiff legt in Windlach an. Genau, nach 10 Minuten war die City erkundet und Isabelle zieht es in den nahe gelegenen Park beim Hafen. Dort gibt es einen kleinen Hiking-Trail, welcher auch etwas in die Höhe fĂŒhrt. Dies war frĂŒher sicher auch mal ein super Aussichtspunkt, aber heute sind die BĂ€ume höher und man sieht nicht mehr sehr viel von der Bucht. Aber trotzdem können wir noch ein paar Adler beobachten, welche am Himmel ihre Kreise ziehen.
ZurĂŒck auf dem Schiff probieren wir noch das Restaurant Spaccanapoli auf Deck 11 aus und sind von der servierten Pizza Diavola đsehr positiv ĂŒberrascht. Diese wĂŒrde man auch in Bella Italia nicht besser bekommen. Lecker schmeckerâŠ
Der Abend ist genau so schnell vorĂŒber; nach einem vorzĂŒglichen Nachtessen besuchen wir noch die Show (ein Revival aus diversen Musicals) und schon ist es beinahe Mitternacht, bis wir in die Federn fallen.
Morgen ist ein Seetag angesagt bzw. um die Mittagszeit sollten wir vor dem Hubbard Gletscher kreuzen. Leider ist nicht so gutes Wetter angesagt, mal schauen, wie es mit den Fotos wird.